57. Fernsehpreise der Erwachsenenbildung und Axel-Corti-Preis 2025
(c) ORF/ Hans Leitner
Am 16. Juni 2025 wurden die 57. Fernsehpreise der Erwachsenenbildung sowie der Axel-Corti-Preis 2025 im RadioKulturhaus in Wien übergeben.
Die Preisüberreichungen erfolgten durch Repräsentantinnen und Repräsentanten der preisverleihenden Verbände der Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ).
ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher begrüßte die Anwesenden im vollen Saal des ORF RadioKulturhauses in Wien.
Die offizielle Eröffnung nahm der derzeitige KEBÖ-Vorsitzende Bernd Wachter, Bundesgeschäftsführer im Forum Katholischer Erwachsenenbildung, vor.
(c) ORF/ Hans Leitner
In seiner Eröffnungsrede ging Wachter auch auf die aktuellen Ereignisse in Graz ein und rief zu einer Schweigeminute auf.
"Wenn wir heute die Fernsehpreise in den verschiedenen Kategorien vergeben - und auch den begehrten Axel-Corti-Preis – dann steht diese Preisvergabe in einem besonderen Kontext.
Gerade im Blick auf den Amoklauf in Graz und die zahlreichen Gedenkveranstaltungen wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig qualitative Berichterstattung ist.
Eine redaktionelle und professionelle Fernsehbericht-Erstattung jenseits von hastiger Oberflächlichkeit und jenseits der Verbreitung von Vorurteilen oder der Verfestigung von diesbezüglichen Stereotypen.
Solche gibt es in unserer Gesellschaft und in unserer Welt ja schon mehr als genug.
Ich habe diese behutsame und diese nachdenkliche Weise der Berichterstattung sehr geschätzt und schätze sie. Hier auch mein Dank an die recherchierenden und berichtenden Journalistinnen und Journalisten. Einige sind ja auch heute hier im Raum", so der KEBÖ-Vorsitzende.
Wachter hob aber auch die hohe Qualität der 60 Jahre Fernsehen hervor und wies auf die langjährige Geschichte des Fernsehpreises hin:
"In den vergangenen Wochen gab es etliche und wirklich ausgezeichnete Formate im Rahmen von 60 Jahre Fernsehen in Österreich. Unser Preis darf und durfte die Geschichte des Fernsehens fast die gesamte Phase hindurch begleiten und reflektieren. Ich finde beides beachtlich. Gut gemachtes Fernsehen – über 6 Jahrzehnte hinweg - und ein Preis, der Qualität reflektiert und auch vor den Vorhang bringt."
Mit den Fernsehpreisen der Erwachsenenbildung 2025 wurden folgende Beiträge ausgezeichnet:
Kategorie "Literatur, Kultur, Kunst"
Serie „Literatur to go“ von Beate Thalberg [Idee, Konzept, transmediale Projektkoordination] und Ursula Schirlbauer [Redaktionsleitung], ausgestrahlt auf 3sat und abrufbar in der Mediathek des ORF
Kategorie "Ökonomische, demokratische und politische Bildung"
Dokumentation „Annehmkinder – die Kinder, die zu viel waren“ von Gabi Kerschbaumer, ausgestrahlt auf ORF 2
Kategorie "Wissenschaftsvermittlung, -kommunikation, technische Bildung und Digitalisierung"
Dokumentation „Bildung für Alle – Die Geschichte der Österreichischen Volkshochschulen“ von Stefan Nicolini, ausgestrahlt in der Sendereihe „zeit.geschichte“ auf ORF III
Kategorie "Nachhaltigkeit und Zukunftskompetenzen"
Dokumentation „Ich kaufe, also bin ich – Kann es guten Konsum geben?“ von Heidi Neuburger-Dumancic, ausgestrahlt auf 3sat
Kategorie "Menschenrechte und Gesellschaft"
„Aufstand im Bordell – Frauenhandel um 1900“ von Caroline Haidacher [Sendungsverantwortung] und Stefan Ludwig [Drehbuch und Regie], produziert in Kooperation mit NDR/ARTE und NGF Geyrhalter Film, ausgestrahlt in der Sendereihe „Universum History“ von ORF 2
Mit dem begehrten Axel-Corti-Preis wurde heuer die Schauspielerin Maria Hofstätter ausgezeichnet. Das Publikum würdigte die Auszeichnung mit langanhaltendem Applaus.
In ihrer Dankesrede sprach sich Hofstätter für lebenslanges Lernen aus: „Solange man am Leben ist, ist Lernen möglich – und immer von Nutzen.“ Sie schloss mit einem eindringlichen Appell: „Bildung ist eine der besten Absicherungen für unsere Demokratie. Wir dürfen das Ziel, eine demokratische Bildungsgesellschaft zu bleiben, nicht aus den Augen verliehen.
Moderiert wurde der Abend vom Generalsekretär des VÖV und Sprecher der Jury, John Evers.