KEBÖ zum Welttag der Bildung: Erwachsenenbildung als gleichwertiger Bestandteil im Bildungssystem gefordert
KEBÖ-Vorsitzender Bernd Wachter fordert zum Welttag der Bildung 1 % des Bildungsbudgets für die Erwachsenenbildung. Deutliche Verringerung der Bildungsdefizite durch Erwachsenenbildung als Ziel.
„Die Erwachsenenbildung ist – neben Schule und Universität – die dritte Säule im österreichischen Bildungssystem. Die Erwachsenenbildung ermöglichte 2022 mehr als zwei Millionen Menschen in unserem Land persönliche und berufliche Weiterentwicklung durch gezielte Bildungsmaßnahmen. Damit leistet Erwachsenenbildung einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Bildungsdefizite sowie zur Integration und sozialem Zusammenhalt“, betont Bernd Wachter, Vorsitzender der Konferenz der Österreichischen Erwachsenenbildung (KEBÖ) zum von der UNO ausgerufenen Welttag der Bildung am 24.1.2024.
Gemeinnützige Erwachsenenbildung ermöglicht gesellschaftliche und politische Teilhabe
Die Stärken der gemeinnützigen Erwachsenenbildung liegen laut Wachter in einem kontinuierlichen, flächendeckenden und kostengünstigen Angebot in ganz Österreich. „Wir erreichen mit unseren Bildungsangeboten Menschen bis in die kleinste Zelle eines Dorfes, und wir machen Bildungsarbeit, um gesellschaftliche und politische Teilhabe zu ermöglichen.“
Für den Vorsitzenden der KEBÖ braucht es ein klares Bekenntnis des Bundes zur Erwachsenenbildung als unverzichtbarem und gleichwertigem Bestandteil des österreichischen Bildungssystems und die Bereitschaft, die gesamtösterreichische Erwachsenenbildung bei der Erbringung ihrer Leistungen und bei der Weiterentwicklung zu unterstützen. Dazu sind laut Wachter folgende Bedingungen dringend notwendig:
· gesetzliche Festschreibung der Bundeskompetenz für die Erwachsenenbildung,
· die Zuständigkeit des Bildungsministeriums für das lebensbegleitende Lernen,
· Sicherstellung der nationalen Finanzierung für Bildungsmaßnahmen als Voraussetzung für die Inanspruchnahme europäischer Mittel,
· verwaltungstechnisch praktikable abgabenrechtliche Rahmenbedingungen für die überwiegend nebenberuflichen Lehrenden und vor allem
· die Anhebung der Bundesmittel auf zumindest 1 % des Bildungsbudgets.
Erwachsenenbildung leistet Großes mit kleinen Mitteln
Bernd Wachter findet es beeindruckend, was die Erwachsenenbildung mit geringen Mitteln auf die Beine stellt. „Das ist den engagierten Bildungseinrichtungen sowie den in der Erwachsenenbildung tätigen Lehrenden zu verdanken. Viele arbeiten aber in prekären Situationen, und das liegt letztlich an der Unterfinanzierung unseres Sektors. Wir freuen uns, dass zeitnah wieder ein zweijähriger Fördervertrag für die Erwachsenenbildung unterschrieben werden kann. Hier gilt dem Bundesminister unsere Anerkennung und gleichzeitig gilt es, klar darauf hinzuweisen, dass es deutlich mehr Mittel benötigt. Denn ein lebenslanges Lernen ist in hochkomplexen Gesellschaften eine Selbstverständlichkeit geworden und benötigt auch die entsprechenden Rahmenbedingungen. Das ist kein Hobby engagierter Menschen, sondern eine dringende Notwendigkeit. Letztlich geht es um den Zusammenhalt in unserer Demokratie und die dringend notwendigen Skills zur Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft und Wirtschaft“, unterstreicht Wachter.
Bildungsstatistische Kennzahlen 2022 der Erwachsenenbildung in Österreich
· 4,9 Mio. Unterrichtseinheiten
· 2 Mio. Teilnehmer:innen
· 806.000 aktive Nutzer:innen öffentlicher Bibliotheken
· 158.000 Bildungsveranstaltungen
· 47.000 nebenberufliche Lehrende
· 22.000 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen
· 6.500 Angestellte
· 5.500 Standorte
Rückfragehinweis:
MMag. Bernd Wachter, Vorsitzführung 2023-25
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